Markus von de Weyer - Gründer und Geschäftsführer der alpha beta asset management GmbH

Gastbeitrag von Markus van de Weyer

Jackson Hole markiert die Zinswende der FED – und nun? ❓

Beim diesjährigen Treffen der weltweiten Zentralbanker in Jackson Hole hat FED-Chef Powell die Marschrichtung der FED erklärt.

Die Zeit für Zinssenkungen ist gekommen – und das nächste Treffen der FED findet schon Mitte September statt.

Das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Zinssenkungen hat Powell (verständlicherweise) noch offen gelassen, doch schon im September wird es die erste Senkung geben.

Die Daten in den USA sind nicht schlecht, aber auch nicht mehr gut.

Die Inflation hat sich abgekühlt, liegt aber noch über dem Ziel der FED, bewegt sich langsam in die richtige Richtung.

Der Arbeitsmarkt schwächelt, und der ist für die USA sehr wichtig.

Der private Konsum trägt einen sehr großen Teil zum Wirtschaftswachstum bei.

Sollte der Arbeitsmarkt negativ kippen, setzt sich eine Spirale in Gang.

Konsumverzicht schlägt direkt auf den Absatz der Unternehmen durch, und diese werden zu weiteren Kostensenkungen gezwungen.

Dadurch steigt die Unsicherheit – die erwähnte Spirale.

Soweit sind wir noch nicht – aber es ist ähnlich wie mit der Ketchup Flasche. 😀

Erst kommt gar nichts – und dann zu viel.

Was bedeuten die Zinssenkungen für die Märkte? ❓

Besonders Anleihen sind unterstützt, die Zinsen fallen, Kurse steigen. Anleger sollten sich die aktuellen Sätze noch sichern, besonders am kurzen Ende.

Auch Aktien sollten erst einmal gut laufen, doch hier besonders auf die weiteren Daten achten: schwächen sich die Daten zu schnell und zu kräftig ab, ist die FED vielleicht schon zu spät.

Das könnte Druck auf die Kurse ausüben.

Der Krypto Sektor sollte stark performen – sinkende Zinsen und steigende Geldversorgung waren in der Vergangenheit immer Treiber für die Kurse. 📈

Komplizierter wird es bei den Währungen: 🤔

Der USD läuft gegen den Euro schon schwächer, das ist nicht gut für die Exporteure in Europa.

Auch auf den YEN muss geachtet werden – der steigende YEN hatte schon am 05. August den Mini-Crash ausgelöst (Carry Trades), gerade über die Währungsmärkte kann Unruhe ins System kommen.

Ein zu schnell steigender YEN ist nicht im Interesse der japanischen Notenbank, und die Mini Zinserhöhung um 0,15% hatte die Börsen beben lassen.

Ein schwieriger Spagat, das ist eine potentielle Sollbruchstelle im System.

Denn die Kapitalmärkte sind weltweit verflochten, und ein Blick auf Verschuldungsquoten und Bewertungen wirft eine Menge Fragezeichen auf.

Fazit: 💡

Erst einmal grünes Licht, aber nur Vollgas geben bei klarer Sicht und freier Straße!

Sonnigen Gruß aus Frankfurt!

Markus van de Weyer

Markus van de Weyer ist Gründer und Geschäftsführer der alpha beta asset management GmbH. Seit 1993 war er in verschiedenen leitenden Positionen für international führende Investmenthäuser, u.a. Lazard Asset Management, tätig. Dort hat er rund 12 Milliarden Euro für mehr als 200 Kunden verantwortet.